Häufig an uns gestellte Fragen - FAQs

Was passiert bei einem Serverwechsel - was muss ich beachten?

Von Zeit zu Zeit kann es nötig oder sinnvoll sein, Ihren bestehenden Internetauftritt auf einen neuen Server zu verlagern. Gründe hierfür sind z.B. dass auf einem neuen Server neuere technische Möglichkeiten zur Verfügung stehen, dass mehr Kapazitäten benötigt werden, dass bessere Vertragskonditionen für einen neuen Server zur Verfügung stehen etc.

Selbstverständlich sprechen wir das im Fall das Falles aber immer mit Ihnen ab. Was passiert aber nun konkret im Fall eines Serverwechsels?

Um es vorwegzunehmen: nichts Schlimmes.

Für die Dauer des Wechsels (ca. 6-48 Stunden) wird Ihr Zugang zum Verwaltungssystem gesperrt und evtl. kommen einige eMails mit Verspätung an. Ihr öffentlich zugänglicher Internetauftritt läuft unverändert weiter, es gibt keinen Leerlauf.
Nach ca. 6-48 Stunden können Sie wieder auf Ihre Verwaltungssysteme zugreifen und auch der eMail-Verkehr läuft wieder normal.

Können Sie die Zeitdauer, in der ich evtl. nicht mit dem System arbeiten kann, genauer bestimmen?

Leider nein - tatsächlich hängt dies von Ihrem eigenen Internetzugang ab. Es kann durchaus sein, dass ein Internetzugang bereits nach 1 Stunde auf den neuen Server zugreift, während ein anderer Internetzugang tatsächlich 48 Stunden benötigt (wobei das in der Praxis tatsächlich eher seltener vorkommt, in der Regel dauert es ca. 6-12 Stunden). Wenn Sie wissen wollen, warum das so ist, müssen Sie den folgenden technischen Teil beachten.

DNS-Propagation und Nameserver

Für alle, die es genau wissen wollen, was bei einem solchen Serverumzug passiert, hier ein paar mehr technische Details: Eine Internetadresse der Form www.4ws-netdesign.de ist in Wirklichkeit nicht die richtige technische Adresse eines Internetauftritts. Ein Internetadresse ist eigentlich rein technisch eine ominöse Zahlennummer wie z.B. 192.168.0.7, die sogenannte IP-Adresse.

Der Domainname ist nur ein zusätzlicher Weg zum Internetauftritt, der es dem menschlichen Nutzer vereinfachen soll, auf einen Internetauftritt zuzugreifen - technisch entscheidend, ist aber tatsächlich diese IP-Adresse.

Jetzt gibt es "irgendwo" im Internet eine zentrale Stelle, an der gespeichert wird, welcher Domainname welcher IP-Adresse zugeordnet ist. Diese Aufgabe übernehmen die sogenannten Name-Server.
Wenn also beispielsweise jemand eine Internetadresse mit der Endung .de eingibt, wird quasi erst einmal eine Anfrage zum deutschen Nameserver gestellt: "Hallo Nameserver, ich hab hier den Domainnamen www.4wsnetdesign.de - zu welcher IP-Adresse muss ich damit eigentlich gehen?", der nette Nameserver schaut nach, welche IP-Adresse gehört zur angefragten de-Adresse und dann wird man entsprechend weitergeleitet.

Da es aber große Kapazität-Probleme geben würde, wenn alle Anfragen nach de-Domains (und natürlich entsprechend auch nach anderen Domains) über jeweils eine einzige zentrale Stelle laufen würde, gibt es weltweit ein weit verzweigtes Netz von Nameservern, die eine Kopie der jeweiligen zentralen Servereinträge bereit halten.

Und genau das ist der Knackpunkt bei Serverumzügen: Nach dieser etwas ausführlichen Einleitung kommen wir nun endlich zum Punkt DNS-Propagation.

Was passiert denn nämlich, wenn ein Internetauftritt im Rahmen eines Serverumzug eine neue IP-Adresse zugewiesen bekommt (dies passiert nämlich wenn das Angebot auf einen neuen Internetserver umzieht)? In dem Fall wird in der entsprechenden zentralen Domainverwaltung die Zuordnung von IP-Adresse zum Domainnamen geändert.
Hier ist also sofort die neue Zuordnung verfügbar.
Damit ist der Internetauftritt aber nicht automatisch sofort für alle unter der neuen Adresse erreichbar.

Jetzt kommt es nämlich zu einer Verzögerung von in der Regel 6-48 Stunden. Sie erinnern sich, vorhin hatten wir angesprochen, dass diese Nameserver-Zuordnung weltweit in zig Kopien existieren, um die Last der Zugriffe zu verteilen. Bis weltweit sich nun alle Nameserver diese neue Zuordnung geladen haben, dauert es nun eben diese besagten ominösen 6-48 Stunden. Die Nameserver weltweit werden bei einer Änderung nämlich nicht automatisch in der gleichen Sekunde aktualisiert (das wäre aus vielen technischen Gründen weder möglich noch sinnvoll), sondern diese holen sich in bestimmten Intervallen die aktuellen Daten vom zentralen Nameserver.

Bis alle Nameserver weltweit also wieder auf neustem Stand sind, vergeht eine gewisse Zeit während des Aktualisierungs-Vorgangs, den man DNS Propagation nennt.

Ob Sie, wenn Sie auf einen Internetauftritt mit kürzlich geänderter IP-Adresse zugreifen wollen, von der DNS Propagation betroffen sind, hängt im übrigen auch vom Internetanbieter ab, da auch diese intern Nameserver-Einträge spiegelt. Es kann sein, dass Sie beim Internetzugang über einen Internetanbieter noch nicht direkt beim neuen Auftritt landen, wählen Sie sich gleichzeitig mit einem anderen Provider ein, kommen Sie schon völlig korrekt zum aktualisierten Auftritt.

Während eines Serverumzugs existiert Ihr Internetauftritt eine zeitlang also doppelt: einmal auf dem neuen Server, einmal auf dem alten Server. Peu-à-peu sind alle Nameserver umgestellt und Ihre Kunden landen auf dem neuen Auftritt. D.h. Ihr öffentlicher Internetzugang ist durchgehend erreichbar.

Nur Änderungen können von Ihnen via CMS erst wieder durchgeführt werden, wenn speziell bei Ihnen die DNS Propagation Time abgelaufen ist. Warum? Würden Sie Änderungen vorher durchführen, würden diese unter Umständen auf dem alten Server durchgeführt werden und nach dem kompletten Umzug wären diese zwischenzeitlichen Änderungen verloren, da sie ja nicht parallel auf dem neuen Server durchgeführt wurden.

Gibt es Wege, diese Propagation Zeit zu umgehen?

Gegen die DNS Propagation an sich kann man nichts unternehmen, dies ist bedingt durch die grundlegende Struktur des Internets.

Tatsächlich kann man umgehen, dass Sie z.B. in der Verwaltung Leerlauf haben. Sprich, es ist technisch durchaus möglich, dass Sie überhaupt nichts von einem Serverumzug bemerken und völlig unverändert weiterarbeiten können. Dies ist in der Praxis aber sehr aufwendig und daher nicht sinnvoll (solche Serverumzüge passieren in der Regel einmal alle paar Jahre und sind eben sehr schnell auch durchgeführt). In der Regel nehmen wir einen Serverumzug im Laufe des späten Nachmittags vor. Dies bedingt, dass Sie in 95% der Fälle am nächsten Morgen schon wieder normal weiterarbeiten können.
Daher gehen wir den Weg, dass Ihre Verwaltungstools für einen kurzen Zeitraum nicht erreichbar sind - was für Sie aber dafür mit keinerlei Kosten verbunden ist, da so auch keine speziellen Änderungen nötig sind.

Warum kommen eMails verspätet an?

Auch das liegt an der beschriebenen Propagation Zeit. Rein technisch wird es so eingerichtet, dass neue eMails während der Umzugszeit schon komplett auf dem neuen Server landen (zur Erinnerung: wir wissen nur, dass Sie nach spätestens 48 Stunden auf jeden Fall auf den neuen Server zugreifen, in der Zeit zwischendrin, wissen wir nie zu 100%, ob Sie nun auf dem alten oder neuen Server landen - um den Erhalt aller eMails sicherzustellen, werden diese daher konsequent auf den neuen Server geschickt, da Sie über kurz oder lang - wie ja auch gewünscht - nur noch mit diesem arbeiten werden). Nur kann es eben sein, dass Sie noch gar nicht auf den neuen Server zugreifen können (wieder diese DNS Propagation Time-Geschichte), sondern bei Ihnen der Domainname noch auf den alten Server führt.
Verlieren werden Sie keine eMails - diese werden in dem Fall nach Ablauf der Propagation Time mit etwas Verspätung bei Ihnen ankommen.

Sollten Sie wichtige oder dringende eMails erwarten, sprechen Sie uns bitte einfach kurz an. Wir können Ihnen z.B. über ein Webmail-Interface auf dem neuen Server schon sehr schnell Zugriff auf die Mails gewähren. In der Praxis vollzieht sich der Umzug aber so schnell und über Nacht, dass dies in der Regel nicht nötig ist.

Tipp für Windows XP/Vista/7

Auch Ihr eigenes Betriebssystem speichert übrigens DNS-Daten auf Ihrem Computer lokal zwischen. Manchmal kann man den Zugriff auf den neuen Server beschleunigen, indem man diesen Speicher manuell löscht.
Achtung für folgendes Vorgehen übernehmen wir keinerlei Gewährleistung oder Garantie - wenn Sie es versuchen, dann auf eigenes Risiko!

Klicken Sie auf Start/ Alle Programme/ Zubehör/ Eingabeaufforderung und tippen Sie in dem sich öffnenden Fenster

ipconfig /flushdns

Dieser Befehl löscht Ihren lokalen DNS-Speicher. Trennen Sie nun noch Ihre Internetverbindung und verbinden Sie sich erneut. Sie erhalten nun die neusten DNS-Daten Ihres Internetanbieters. Nur, wenn diese schon aktuell sind, werden Sie aber bereits Zugriff auf den neuen Server erhalten - eine Garantie gibt es nicht!